Schwangerschaft und Geburt: ein neues Leben entsteht
Jede Schwangerschaft verläuft anders. Daher ist es wichtig, dass werdende Mütter in regelmäßigen Abständen von einem Frauenarzt oder einer Hebamme betreut und untersucht werden.
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Eine Frau kann während der Schwangerschaft bis zu 14
Vorsorgeuntersuchungen in Anspruch nehmen – so schreibt es das Gesetz vor.
Bestimmung der Schwangerschaftswoche
Der erste Gang einer Frau, die vermutet, schwanger zu sein, führt meist in die Apotheke, um sich einen Schwangerschaftstest zu besorgen. Diese Schwangerschaftstests, die mit Urin durchgeführt werden, sind zu etwa 97 Prozent sicher. Die verschiedenen Tests reagieren unterschiedlich empfindlich: Einige können das Schwangerschaftshormon
HCG (humanes Choriongonadotropin) schon bei sehr geringen Konzentrationen nachweisen und dadurch eine Schwangerschaft bereits anzeigen, bevor die Regel ausbleibt. Der Teststreifen sollte am besten in Morgenurin – also den ersten Urin des Tages – getaucht werden.
Arzt errechnet voraussichtlichen Geburtstermin
Wer davon ausgeht, schwanger zu sein, sollte einen Termin beim Frauenarzt machen: Er kann ganz sicher feststellen, ob eine Schwangerschaft vorliegt. Auch der Frauenarzt kann jedoch den Geburtstermin nicht genau vorhersagen, denn Frauen haben unterschiedlich lange und schwankende Zyklen. Für die Errechnung des Geburtstermins werden immer ein gleich langer
Zyklus von 28 Tagen und eine Schwangerschaftsdauer von 40 Wochen angenommen. Der errechnete Geburtstermin liegt demnach 40 Wochen nach dem ersten Tag der letzten Periode.
Betreuung in der Schwangerschaft durch Hebamme oder Frauenarzt
Es ist ratsam, sich von Beginn der Schwangerschaft an von einer Hebamme oder einem Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe betreuen zu lassen. Sobald eine Frau annimmt, schwanger zu sein, sollte sie einen Termin für die
erste Vorsorgeuntersuchung vereinbaren. Bei den meisten Untersuchungen ist es möglich, sich sowohl von einer Hebamme als auch einem Frauenarzt betreuen und beraten zu lassen. Die Ultraschalluntersuchungen sind jedoch auf jeden Fall Aufgabe des Frauenarztes.
Zusätzliche Untersuchungen bei Risiken in der Schwangerschaft
Neben den regelmäßigen Voruntersuchungen können bei bestimmten Risiken in der Schwangerschaft noch zusätzliche Untersuchungen durchgeführt werden. Hier unterscheidet man zwischen nicht-invasiven und invasiven Methoden. Zu den
nicht-invasiven Methoden gehören die Nackentransparenzmessung und das Ersttrimesterscreening. Zu den
invasiven Methoden zählen beispielsweise die Chorionzottenbiopsie, die Chordozentese und die
Fruchtwasseruntersuchung (Amniozentese).
Ernährung und Sport in der Schwangerschaft
Die
Ernährung spielt in der Schwangerschaft eine wichtige Rolle. Hier gilt: Nicht Quantität, sondern Qualität zählt. Denn die weitverbreitete Annahme, in der Schwangerschaft müsse eine Frau „für zwei“ essen, stimmt nicht. Gegen Ende der Schwangerschaft beträgt der Mehrbedarf pro Tag gerade mal rund 250 Kilokalorien (kcal). Viel wichtiger ist, was die Schwangere in dieser Zeit zu sich nimmt, damit das Baby für eine optimale Entwicklung mit genügend Eiweiß,
Vitaminen und
Mineralstoffen versorgt wird.
Auch
Sport ist in der Schwangerschaft ein Thema: Verläuft die Schwangerschaft ohne Komplikationen, kann die werdende Mutter problemlos bestimmte Sportarten betreiben. Denn Bewegung tut nicht nur der Schwangeren, sondern auch dem Baby gut. Zudem verläuft die Geburt bei Frauen, die Sport treiben, meist leichter oder wird von ihnen als weniger schmerzhaft empfunden.
Autoren und Quellen
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Autor/in: vitanet.de; Nina Prell, Medizinredakteurin, medizinische Qualitätssicherung: Cornelia Sauter, Ärztin
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Quellen: Berufsverband der Frauenärzte: Schwangerschaftstest (http://www.frauenaerzte-im-netz.de/de_schwangerschaftstest_1087.html)
- Berufsverband der Frauenärzte: Schwangerschaftsdauer & Geburtstermin (http://www.frauenaerzte-im-netz.de/de_schwangerschaftsdauer-schwangerschaftstermin_79.html)
- Richtlinien des Bundesausschusses der Ärzte und Krankenkassen über die ärztliche Betreuung während der Schwangerschaft und nach der Entbindung (http://www.g-ba.de/downloads/62-492-591/Mu-RL_2011-12-15.pdf)
- Murkoff, Heidi / Mazel, Sharon (2012): Schwangerschaft und Geburt: Alles, was Sie wissen müssen
- Largo, Remo / Huch, Renate (2008): Schwangerschaft, Geburt & erste Baby-Monate
- Stauber, Manfred / Weyerstahl, Thomas (2007): Gynäkologie und Geburtshilfe
- Richtlinien des Gemeinsamen Bundesausschusses über die ärztliche Betreuung während der Schwangerschaft und nach der Entbindung (https://www.g-ba.de/downloads/62-492-1080/Mu-RL_2015-08-20_iK-2015-11-10.pdf)
- Deutsche Gesellschaft für Humangenetik und Berufsverband Deutscher Humangenetiker: S2k-Leitlinie Humangenetische Diagnostik und genetische Beratung (http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/078-015l_S2k_Humangenetische_Diagnostik_genetische_Beratung.pdf)
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Aktualisiert am: 15.06.2016
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