Meistens nur unangenehm, manchmal gefährlich
Je nachdem, wie ausgeprägt die Gefäßerweiterungen am After sind, teilt der Arzt Hämorrhoiden in vier unterschiedliche Stadien ein. Weil ihre Symptome auch durch andere Darmkrankheiten ausgelöst werden, sollte man sicherheitshalber zum Arzt gehen. Die Untersuchung ist schmerzfrei.Hauptsymptome
Hämorrhoiden sind meistens relativ harmlos, aber trotzdem äußerst unangenehm. Ihre Hauptsymptome sind:
- Blutungen (helles Blut im Stuhl)
- Schmerzen beim Stuhlgang
- Brennen, Juckreiz und Nässen am After
- Stuhlschmieren
- Fremdkörpergefühl
- Gefühl, den Darm nicht vollständig entleert zu haben
Wichtig: Wenn außerhalb des Darms Knoten entstehen, handelt es sich um Blutergüsse oder Thrombosen von venösen Blutgefäßen. Die Beschwerden ähneln denen von Hämorrhoiden. Das Krankheitsbild Hämorrhoiden liegt jedoch nur vor, wenn die Mastdarmschwellkörper krankhaft verändert sind.
Man unterscheidet vier Krankheitsstadien:
- Stadium 1: Die Gefäßpolster im Enddarm sind vergrößert, aber von außen nicht sichtbar. Es kommt leicht zu Blutungen.
- Stadium 2: Die Gefäßknoten werden beim Pressen außen sichtbar, ziehen sich aber nach dem Stuhlgang spontan wieder zurück. Typisch sind Schmerzen beim Stuhlgang.
- Stadium 3: Die Gefäßknoten ziehen sich nicht mehr von selbst zurück. Sie können aber mit dem Finger zurückgeschoben werden. Ein starkes Fremdkörpergefühl entsteht. Manchmal geht unkontrolliert Stuhl ab (Stuhlinkontinenz), und es kann zu nässenden Ekzemen kommen.
- Stadium 4: Die gut tastbaren Hämorrhoiden lassen sich nicht mehr zurückschieben.
Hämorrhoiden sind zwar sehr häufig, jedoch gibt es noch zahlreiche weitere Veränderungen im Analbereich. Wenden Sie sich daher an einen Arzt, wenn ungewohnte oder lang anhaltende Beschwerden auftreten. Auch wenn Sie wissen, dass Sie unter Hämorrhoiden leiden, sollte bei Blut im Stuhl der gesamte Darm untersucht werden, um andere Ursachen für eine Blutung im Darm auszuschließen.
Sie sollten also unbedingt zum Arzt gehen, wenn:
- Sie Blut im Stuhl finden; hier muss die Ursache genau abgeklärt werden
- der Stuhlgang starke Schmerzen verursacht,
- das Hämorrhoidalleiden längere Zeit besteht und Sie durch Selbstmedikation keine Besserung verspüren,
- die Hämorrhoiden sich nicht mehr mit dem Finger in den Darm zurückschieben lassen (Stadium IV).
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Diagnose – der Blick in den Darm
Der richtige Ansprechpartner für Enddarmbeschwerden ist der Proktologe, also der Facharzt für Erkrankungen in diesem Bereich. Nach einem ausführlichen Gespräch, in dem der Arzt nach den Beschwerden fragt, folgt die körperliche Untersuchung. Dazu gehören Tast- und Blickuntersuchung. Angst oder Schamgefühle sind hier fehl am Platz. Die Untersuchung ist schmerzfrei – und für den Arzt ist es Routine, den Enddarm zu untersuchen.
Für die Untersuchung nimmt der Patient eine entspannte Lage ein, auf einer Liege kniend, auf der Seite liegend oder in einem Untersuchungsstuhl, der dem gynäkologischen Stuhl ähnelt. Zuerst betrachtet der Arzt den Darmausgang von außen, danach untersucht er vorsichtig mit dem behandschuhten Finger und mit feinen, endoskopischen Geräten den Analkanal von innen. Durch einen winzigen Spiegel kann er den Zustand des Enddarms beurteilen. So stellt er fest, ob Hämorrhoiden vorliegen und wenn ja, in welchem Stadium sie sich befinden. Zusätzlich kann er andere Erkrankungen sehen, zum Beispiel eine Analthrombose, eine Fissur oder ob Entzündungen vorliegen.
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